Das Museum des Schlesisch - Lausitzer Grenzgebietes besitzt eine reiche Sammlung von Sorauer Porzellan.
Unten ein wenig über die Entstehungsgeschichte der Sorauer-Porzellans.
Durch die Gründung vieler Porzellanmanufakturen in ganz Europa sind die Produkte im Laufe der Zeit immer beliebter geworden. Im neunzehnten Jahrhundert entstehen sie nicht nur in Manufakturen, sondern auch in großen Fabriken. Eine davon war die Porzellanfabrik in Żary, die während der beschleunigten Industrialisierung der Stadt nach der Wiedervereinigung Deutschlands gegründet wurde. Die Porzellanfabrik wurde 1888 von Gustaw Otremba aus Zgorzelec gegründet. Ein Jahr später wurde Fritz Böhme Mitinhaber, der es 1892 vollständig übernahm. Die Fabrik, deren Gebäude sich in der Schmidtstraße (ul. Górnośląska) befand, wurde erweitert und es wurden neue Designs geschaffen.
Einige Zeit danach entstand das Carstens-Reich, gegründet durch Krystian Henryk Carstens, der 1900 eine Keramikfabrik in Magdeburg kaufte. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen jedoch nur seine Söhne Ernest und Krystian die verfallende Fabrik und gründeten eine Keramik Konzern. Nach Krystians Tod im Jahr 1929 wurde das Konzern aufgeteilt. Die Sorauer Fabrik wurde in die Ernst Carstens Erben-Gruppe aufgenommen. In den fast sechzig Betriebsjahren der Porzellanfabrik in Żaryl, können zwei Entwicklungsstufen unterschieden werden. In der ersten, die bis 1918 andauerte, wirken die Produkte dick und schwer und beziehen sich formal und stilistisch auf schlesische Produkte. Die Carstens-Zeit hingegen ist geprägt von der Originalität der Linie, modernen Ornamenten und verschiedenen frischen Farben, die durch die manuelle Vergoldung unterstrichen werden.
Es wird geschätzt, dass in der gesamten Betriebszeit der Porzellanfabrik in Żary rund 18.000 verschiedene Produktdesigns entstanden sind. Die Produktionsfabrik hörte nach heftigen Kämpfen im Februar 1945 auf zu existieren.